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Stadtfeuerwehrtag der Niedensteiner Wehren 2023


Den Auftakt machten die Jugendfeuerwehren. Sie starteten bereits am frühen Morgen mit ihren Wettkämpfen, bei denen vier Stationen zu absolvieren waren. Neben der Durchführung eines Löschangriffs mussten eine Saugleitung gekuppelt sowie ein Gerätebaum aus bereitgestellten Feuerwehrarmaturen aufgebaut werden. Natürlich kamen auch Spiel und Spaß bei den Wettkämpfen nicht zu kurz. So mussten die Teilnehmenden an der vierten Station einen „Extremkurs“ mit einem Bobbycar bewältigen.

Die Teams der teilnehmenden Jugendfeuerwehren belegten nach erfolgreich abgeschlossenen Wettkämpfen folgende Platzierungen:

  1. Niedenstein+Wichdorf I
  2. Ermetheis
  3. Niedenstein+Wichdorf II
  4. Kirchberg
Die Siegermannschaft der Jugendfeuerwehr Niedenstein+Wichdorf (Foto: Thomas Martin)


Unmittelbar vor der Siegerehrung fand durch die Kreissparkasse Schwalm-Eder, vertreten durch Herrn Reith, die offizielle Übergabe einer Hüpfburg an die Jugendfeuerwehren der Stadt Niedenstein statt. Diese Hüpfburg kann künftig auch von weiteren Vereinen und Verbänden für Veranstaltungen genutzt werden. Anfragen sind an den Stadtjugendfeuerwehrwart Danny Neumann zu richten.

Übergabe der Hüfburg durch den Vertreter der Kreissparkasse Schwalm-Eder (Foto: Thomas Martin)


Wettkämpfe der Einsatzabteilungen

Im Anschluss an die Siegerehrung der Jugendfeuerwehren standen die Wettkämpfe der Einsatzabteilungen auf dem Programm. Sie mussten an ebenfalls vier Stationen, die in der Ortslage Ermetheis verteilt waren, ihr Können und Wissen unter Beweis stellen.

Folgende Stationen mussten von den Einsatzkräften absolviert werden:

Station 1:
Verkehrsunfall mit einem Elektrofahrzeug und einer ansprechbaren Person, die über Rückenprobleme aufgrund des Aufpralls klagte und eine Schmerzmittelallergie aufwies.

Szenario und Aufgabenstellung:
Der Einheitsführer musste die Betreuung des Verletzten im Fahrzeug in die Wege leiten sowie das Fahrzeug stabilisieren lassen, um Erschütterungen bei der verletzten Person zu minimieren bzw. ganz auszuschließen. Darüber hinaus galt es, den Kontakt zur Leitstelle aufrecht zu erhalten und Informationen sowie die Rettungskarte zum E-Fahrzeug anzufordern, um weitere Schritte zur Hilfeleistung einleiten zu können. Rettungskarten enthalten technische und bauliche Informationen über das jeweilige Fahrzeug und Modell und geben Einsatzkräften wichtige Hinweise bei der Rettung und Bergung des verunfallten Fahrzeuges.

Im weiteren Verlauf musste mit Hilfe einer Wärmebildkamera die Temperaturentwicklung der Hochvoltbatterie überwacht und eine Kühlung mit Wasser eingeleitet werden. Die Einsatzkräfte mussten den Zeitpunkt erkennen, an dem die Hochvoltbatterie den kritischen Bereich erreicht und die verletzte Person aus dem Gefahrenbereich bringen.

Station 2:
Verkehrsunfall mit beteiligtem Gefahrgut, einer Person im Gefahrenbereich und austretendem Gefahrstoff

Szenario und Aufgabenstellung:
Die Gesamtgefahrenlage war vom Einsatzführer zu erfassen, Sicherheitsvorkehrungen vorzunehmen und entsprechende Vorgehensweisen einzuleiten. Dazu gehörte das Abfragen der Gefahreninformationen für den austretenden Stoff. Im Szenario wurde austretendende Ameisensäure angenommen. Die hiervon ausgehenden Gefahren sind Verätzungen von Haut und Schädigung der Atemwege. Ameisensäure ist ein entzündbarer flüssiger Stoff, der mit Wasser mischbar ist. Auf Basis der erhaltenen Gefahreninformationen musste von den Einsatzkräften unter Atemschutz die verletzte Person aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Sowohl die verletzte Person als auch die Einsatzkräfte durften bei den Arbeiten möglichst wenig Kontakt zum austretenden Stoff haben. Die Einsatzstelle musste ordnungsgemäß abgesperrt und der Brandschutz aufgebaut werden.

Station 3:
Wohnungsbrand mit eingeschlossener Person

Szenario und Aufgabenstellung:
Die anrückenden Einsatzkräfte wurden bereits von der Person, die den Brand gemeldet hat, an der Einsatzstelle erwartet. Der Einsatzführer erhielt von dieser Person die Information, dass sich mindestens eine Person im Brandbereich im oberen Bereich des Wohnhauses befindet. Eine Person machte sich an einem Fenster als einzigen Wohnungszugang bemerkbar.

Die Aufgabe des Einsatzführers war es, die Gesamtgefahrenlage richtig einzuschätzen und die Menschenrettung einzuleiten. Die Feuerwehrkräfte retteten unter Atemschutz und mit Wasser am Strahlrohr die Person am Fenster über die Steckleiter. Nach eingehender Befragung des Geretteten musste noch eine weitere vermisste Person von den Kräften, die bereits mit den Löscharbeiten beschäftigt waren, im hinteren Bereich der Wohnung gefunden werden. Mit Auffinden der vermissten Person beendeten die Wertungsrichter die Übung.

Station 4:
Wissen und Geschwindigkeit

Aufgabenstellung:
An der letzten Station waren das Wissen und die Sinne der Einsatzkräfte gefordert. Neben dem Beantworten eines Fragebogens galt es verschiedene Stoffe zu erkennen und zu benennen. Die Stoffe waren dabei in Gläsern abgefüllt. Es handelte sich um diverse Flüssigkeiten, Granulate und Getreidesorten.
Darüber hinaus mussten eine Saugleitung auf Zeit gekuppelt und die Gewichte verschiedener Feuerwehr-Armaturen geschätzt werden.

Nach erfolgreich absolviertem Wettkampf standen am Ende des Tages folgende Platzierungen fest:

  1. Freiwillige Feuerwehr Ermetheis
  2. Freiwillige Feuerwehr Niedenstein+Wichdorf Staffel 1
  3. Freiwillige Feuerwehr Niedenstein+Wichdorf Staffel 2
  4. Freiwillige Feuerwehren Kirchberg und Metze
Die Siegermannschaft der Feuerwehr Ermetheis: (von links) Jörg Hellwig, Robin Höhmann, Johannes Gabriel, Maurice Lengsfeld, Marcel Schröder, Jule Rinninsland (Foto: Thomas Martin)


Impressionen vom Stadtfeuerwehrtag der Niedensteiner Wehren