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Seminar zur Absturzsicherung der Einsatzkräfte


Im September fand für die Feuerwehren der Stadt Niedenstein das erste Seminar zur Ausbildung  bei Einsätzen in Höhen statt. Eine solche Sicherung gegen Absturz ist immer dann erforderlich, wenn die Einsatzkräfte sich in Arbeitshöhen begeben, wo eine Gefährdung durch Absturz an Objektkanten oder auf Objektflächen möglich ist.  

Jeder hat im Fernsehen schon mal den Einsatz von Rettungen aus Höhen gesehen, oft geht es da sehr spektakulär zu, Hubschrauber kreisen um die zu rettende Person, Seilschaften von Rettern sind mit Mengen an technischen Geräten unterwegs. Mit schnellen Wechseln von Filmsequenzen wird die „Aktion“ in Szene gesetzt. Oft sieht die Realität jedoch anders aus. Auch hier bei uns in Niedenstein kann es jeder Zeit passieren, dass Personen in Höhen medizinisch versorgt werden oder aus einer lebensbedrohlichen Lage aus Höhen gebracht werden müssen, um sie notärztlich versorgen zu können.

Mit dem Seminar wurde nun die Grundvoraussetzung geschaffen, dass solche Einsätze durch ausgebildete Einsatzkräfte der vier Niedensteiner Feuerwehren sicher und fachlich korrekt abgearbeitet werden können.

Das Seminar für die Feuerwehren der Stadt Niedenstein leitete Mattias von Bredow, die erforderlichen Schulungen für die Durchführung der Ausbildung absolviert hat.  

Für die Teilnahme am Seminar waren einige Voraussetzungen erforderlich, wie eine abgeschlossene Feuerwehrgrundausbildung, Teamfähigkeit, Höhentauglichkeit, psychische Belastbarkeit, hohes Verantwortungsbewusstsein oder Schwindelfreiheit.    

Matthias von Bredow vermittelte in über 24 Stunden den Teilnehmenden die rechtlichen Grundlagen, Anwendungsschwerpunkte der Rettung aus Höhen und die Unfallverhütungsvorschriften.

Weiterhin lernten die Teilnehmenden das „Handwerkszeug“, wie die zu verwendenden Seile, Seilarten und deren Eigenschaften, technische Kennzeichnung der Seile, Wartung und Pflege, Belastungsgrenzen, Faktoren, die zur Beschädigung oder Zerstörung der Seile führen, und wie Seile geschützt werden können, vermittelt.

Im Unterrichtsschwerpunkt „Fachkunde Knoten und Stiche“ wurde den Teilnehmenden vermittelt, welcher Knoten oder Stich zur Anwendung kommt, um weder die Einsatzkräfte noch die zu rettende Person weiteren Gefahren auszusetzen.

Absturzsicherung Übung an der Drehleiter in der Luft hängen


Das Erlernte konnte an der Drehleiter der Freiwilligen Feuerwehr Gudensberg simuliert werden. Die Teilnehmenden mussten die ausgefahrene Drehleiter mit Seilen gesichert auf der Unterseite bis zu der Höhe besteigen, die sie aus eigener Kraft erreichen konnte, um dann „loszulassen“ und in luftiger Höhe im Sicherungsgurt zu schwingen.

Danke an die FFW Gudensberg, die Drehleiter und Personal unterstützt hat.                       

Auch die Bereiche Selbstrettung und Ausrüstungskunde wurden im Seminar intensiv behandelt. Jeder Retter muss unter Umständen in der Lage sein, sich selbst oder eine andere Einsatzkraft zu retten.

Und da die ausgebildeten Einsatzkräfte sich auf die Ausrüstung verlassen müssen, wurden alle zum Einsatz- oder Übungsablauf benötigten Seile und Gerätschaften auf Schäden überprüft. 

Zum Abschluss des Seminares legten die Teilnehmenden eine schriftliche und eine praktische Prüfung ab. Im praktischen Prüfungsteil musste eine Person von Baugerüst am ehemaligen Altenwohnheim in der Schulstraße gerettet werden. Im schriftlichen Teil wurde das unterrichte Fachwissen mit einem Fragebogen überprüft.  

Alle Teilnehmenden haben ihr Wissen in der theoretischen Prüfung nachgewiesen. Auch bei der praktischen Prüfung überzeugten alle durch ihr neu erlangtes Wissen, und das fachkundige Verwenden der Knoten und Stiche sowie der Eigensicherung bei der Rettung der verletzten Person vom Baugerüst.  

Herzlichen Glückwunsch an die Teilnehmer zu den bestandenen Prüfungen.                                

Unterstützt wurde Matthias von Bredow durch Carsten Dietrich und Marcel Schröder.